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Machine Head haben ein beachtliches Geknüppel abgeliefert und zeigten sich beeindruckt von der Menge. Motörhead und ProPain sind ja schon alte Hasen in Sachen Onkelzsupport, aber eine neue Band muss einfach schockiert und begeistert sein und folglich machte Robert Flynn auch keinen Hehl aus seiner offensichtlichen Freude an der gesamten Veranstaltung. Dass ich jedoch Discipline, D.A.D. und Motörhead verpasst habe, nervt mich jetzt noch. Hauptsache ich bin heute bei Rose Tattoo am Start, sonst kriege ich einen Anfall.
23:00 Uhr, Showtime Baby. 28 als Intro der ersten 12,5 Jahre und was passiert? Natürlich fällt der Vorhang nicht, weil er sich wieder mal im Rigg verhakt hat. Kennen wir doch noch von der 2000er Tour, der ewige Witz mit dem Scheißvorhang. Aber warum soll auch immer alles glatt gehen? Die Stimmung – Vollgas, allerdings Westfalenhalle mal acht oder Berlin Karlshorst mal vier, Loreley mal neun, Ihr könnt es Euch selbst ausrechnen. Keiner, der nicht vollständig von den Socken, aus dem Häusschen, total weggeflasht war. Die Onkelz in gewohnter Routine, aber mit dreifach aufgedrehter Spiellaune. Gonzo im Cowboyhut, Kevin mit wehender Mähne, „28“, „zehn Jahre“, „Bomberpilot“, „So sind wir“, „Religion“, „Ich lieb´mich“, ein Klassiker reihte sich an den nächsten. Bei „Heute trinken wir richtig“ hüpften 100.000 Leute im Takt und mein Schreibtisch im Bürogebäude hat tatsächlich gewackelt. Ich sagte es eingangs, ich bin dankbar, dass ich das miterleben durfte und kann es nur noch einmal betonen. Es ist ganz schwer diesem Ereignis mit Worten gerecht zu werden. Die Fans, besoffen, wie sie waren, haben sich vorbildlich verhalten. Es gab krasseste Pogo-Pits und Leute, die kotzend in die Rabatten geflogen sind, aber bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung, kann man sich nur darüber freuen, dass alles so woodstockig ablief. Man stelle sich 100.000 Leute vor, die als das Konzert zu Ende ist, sich einfach umdrehen und brav zu ihren Zelten gehen, obwohl sie noch kurz vorher bei Mexico komplett und kollektiv am Rad drehten. Was noch? „Stunde des Siegers“ natürlich und auch mal wieder „Falsche Propheten“ was ganz klar zu meinen Lieblingsonkelsongs gehört. Keine Ahnung, vielleicht weil es zu meinen ersten Onkelzerfahrungen gehört und ich die Platte 87 immer wieder hören musste.
Die Bühne? Wow, Wow, Wow. Die Gestalten aus Berlin, immer gut für einen Scherz oder ein ausgeflipptes Design, lieferten die gesamten Vorlagen und Planungen, was die Deko anging. Gewaltige aufblasbare BOSC Babyköpfe, Vaya con Tioz Banderolen, fliegende zehn Meter lange Engelskelette, Konfettiregen. Ein junger Graphiker aus der Gestalten Agentur (das erste mal auf einem Onkelzkonzert) sah plötzlich seine ganzen Entwürfe und Designs, die er im Studio ins Reine gebracht hatte, hier am Ring zu monströser Größe aufgeblasen und als Deko in den Himmel gehängt. Auf einem Roller fuhr er über den Ring und hatte Tränen in den Augen, als er zurückkam. 01:30 Uhr, dann war´s vorbei und der Käse gegessen. Die Band war kurz darauf schon per Shuttle in Richtung Berlin unterwegs. Der Profi spart seine Energie bis zum letzten Tag, was bedeutet, das heute Abend eine Schippe drauf gelegt werden muss. Das letzte Onkelzkonzert der Welt...
Was steht heute noch auf der Agenda? Am Nachmittag müssen wir erstmal das hessische Fußballteam zum Sieg peitschen und dann eine Runde Hubschrauber fliegen, worauf ich mich besonders freue. Ich würde Euch gerne morgen ein Foto aus der Luft liefern, dass ein wenig den Wahninn verbildlicht, der sich hier außerhalb meines Büros abspielt. Draussen knallen gerade Psychopunch ihr Programm runter. Der Himmel ist wieder blau, die Sterne scheinbar stehen günstig. Ein guter Tag um Rock´n Roll Geschichte zu schreiben.
Noch was. Es soll eine Menge Leute gegeben haben, die haben vor Freude geheult. Mache ich heute Abend auch mal, glaub´ ich...
Gruss
Ed
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