29.08.2004 Karlsruhe, dm-Arena Spätsommerstimmung, kurz vor Herbst, innerhalb und außerhalb des Veranstaltungsortes. Zunächst für die Europahalle geplant und dann verlegt in die dm-Arena, war Karlsruhe mit 14.500 Onkelzfans bereits jetzt das größte Konzert der Tour. Was für ein Klotz von Halle. Platz satt. Die Laune ein wenig getrübt, hinter der Bühne und auch davor. Was einstmals vor ein paar Monaten locker dahin gesagt wurde „wir machen Schluss“ wird nun plötzlich jedem schmerzlich offenbar. Der eine drückt eine Träne raus, der andere möchte die Wände hochgehen und sucht nach seiner ganz persönlichen Form von anger-management. Fans, Band, Crew, jeder geht mit dem Thema auf seine eigene Weise um. Aber eins ist gestern schon klar geworden. Es wird eine ganz, ganz harte Tour werden und ich denke, dass Hamburg als letzter Gig von jedem das Äußerste an Selbstbeherrschung abverlangen wird. Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich dennoch über jedes neue Konzert. Die Onkelz haben mir in meinem Leben viel gegeben, und umgekehrt wahrscheinlich auch, aber ich fange jetzt nicht an zu weinen, weil sich meine Lieblingsband auflöst. Noch nicht. Karlsruhe selbst war, wie nicht anders zu erwarten, spektakulär. Wenn die Band dann einmal auf der Bühne steht, sind sowieso alle Sorgen wie weggefegt, oder? Sagt doch einmal selbst, Onkelz live ist doch wirklich nicht zu überbieten, da kommt keine andere Band ran. Und was für ein Publikum. Hochmotiviert stürmten sie die Halle, die Scharen von Onkelzfans und sicherten sich die vorderen Plätze. Immer wieder bekannte Gesichter und alle zusammen in Bestlaune. Zweiter Gig für die Wonderfools. Gestern hatten sie sich ja bereits tapfer geschlagen und einen ersten Achtungserfolg erzielen können. Heute gingen sie noch entschlossener zur Sache, kein Wunder bei 14.500 Leuten. Nochmal etwas zur finanziellen Situation der Wunderdeppen. Wie bereits erwähnt leben die Jungs von Papptellern mit Ketchup und es dauerte also genau einen Tag, bis Gonzo ihnen kostenfreien Zugang zum Catering gewährte. Ich bitte das hier einmal zu honorieren. Das machen nicht viele Bands, dass sie die Kosten für die Vorband auf ihre eigene Kappe nehmen. Die Jungs sind mit 12 Mann für 6 Wochen dabei, das ergibt ein zusätzliches Sümmchen, dass die Onkelz aufbringen müssen. Verdammt faire Geste vom Gitarrengott. Derart gestärkt begaben sich die fünf Norweger dann auch pünktlich um 20:00 Uhr auf die Bühne und rockten ohne Vorbehalt drauflos. Vollgas. Ich habe mir heute während der Fahrt mit Till von Kreuth nach Karlsruhe bereits zweimal das neue Album „Future Classics“ reingezogen und kann nur sagen, Norway rocks. Die Wunderdeppen sind meine neue unbekannteste Lieblingsband. Ach ja die Onkelz. Die Zeit während des Umbaus bis zum B.O. Gig wird ja nun immer mit Titten auf den Leinwänden überbrückt. Erstaunlich wie dressierbar Männer doch sind, oder? Das Spiel läuft immer gleich ab. Ein Typ hebt sich seine Olle auf die Schultern, die Kameramänner fangen sie ein, zoomen sie ran und werfen sie auf die Leinwand. Das Publikum checkt die Olle und brüllt folgerichtig „ausziehen, ausziehen“, worauf die Olle natürlich kurz das Hemd hebt, ihre Titten zeigt und alle sich freuen. Superkonzept, könnte das Leben doch nur immer so schimpansenmäßig einfach sein. Ist es aber nicht... Zurück zu den Onkelz. Die Setlist wurde ja bereits von Till gestern angesprochen, aber ich will sie Euch hier gleich nochmal komplett präsentieren, damit sich auch die zukünftigen Konzertbesucher unter Euch schon einmal einstimmen können. Also so sah´s gestern in Kreuth und heute in Karlsruhe aus: Intro Hier sind die Onkelz Lieber stehend sterben Finde die Wahrheit Ich bin in Dir Buch der Erinnerung Danket dem Herrn Ja, ja Onkelz vs. Jesus Wieder mal ´nen Tag verschenkt (neue Version) Terpentin Nichts ist für die Ewigkeit Firma Danke für nichts Superstar Nur die Besten sterben jung Nie wieder Immer auf der Suche Stunde des Siegers So sind wir Für immer (Version 2004) Heilige Lieder Gehasst, verdammt, vergöttert Erinnerungen -------------------- Feuer Auf gute Freunde Kirche Mexico Ihr hättet es wissen müssen Adios (Outro) „Ihr hättet es wissen müssen“ als letzter Song kommt natürlich hart. Ich warne Euch schon mal vor, da sollte der eine oder andere Fan doch lieber ein paar Tempos einstecken haben. Der Absturz vom happy-happy Mexico zur neuen Abschiedshymne geht unter die Haut. Aber wenn dann die ganze Halle die Chöre im letzten Teil des Stückes mitsingt, und selbst gestandene Männer anfangen zu heulen, stehen echt die Haare zu Berge. Ich sagte es eingangs, ich bin guten Mutes, trotz Bandauflösung, das solltet Ihr auch sein. Ich brauche hier nicht zu erwähnen, dass die Band abging und dass Ihr alles gegeben habt in Karlsruhe. Diese Floskeln werden einem Onkelzkonzert schon lange nicht mehr gerecht. Mehr denn je, wird mir klar, dass die Onkelz in Deutschland wie keine andere Band den reinen Rock´n Roll Geist verkörpern. Ich vermisse sie jetzt schon. Morgen ist frei, übermorgen „Bericht aus Wien“, Kinder... ... da gibt´s dann Neuigkeiten vom Till Gruss und gute Nacht Ed

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